Ihr Ansprechpartner für diese Erkrankung:
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Britta Schmidt familienkromi@web.de
AUFRUF ZUR TEILNAHME AN EINER FORSCHUNGSSTUDIE
Wir freuen uns sehr, dass die Universität Bern in Zusammenarbeit mit der University of Pennsylvania und renommierten Laboren eine Studie zur Erforschung der Cystinurie Typ III beim Kromfohrländer
(und außerdem beim Irish Terrier) durchführt. Bisher gibt es noch keinen Gentest für diese Erkrankung, mit dem Risikotiere und Anlageträger sicher erkannt werden können.
Sicher ist bisher aber die Erkenntnis, dass der bisher als das Mittel der Wahl angesehene COLA-Test auf keinen Fall als die einzige Methode für die Diagnose ausreichen darf. Es gibt reichlich
Hunde, die hohe Cystinwerte zeigen, aber nie die gefährlichen Steine entwicklen.
Um so wichtiger ist daher die Teilnahme von vielen Hunden an dieser Forschungsstudie, die Blut- und Urinproben einsenden. Nähere Informationen finden Sie im folgenden PDF, in dem ausführlich
erklärt wird, welche Hunde in Frage kommen. Bitte lesen Sie die Informationen aufmerksam durch und helfen Sie gemeinsam mit vielen anderen engagierten Hundebesitzern, diese Erkrankung in den
Griff zu bekommen.
Viele Mitglieder unseres Vereins haben bereits vor einiger Zeit an dieser Forschungsstudie teilgenommen. Es werden aber noch viel mehr Hunde gebraucht, die dazu beitragen, die Forschungen zu
einem verwertbaren Ergebnis zu bringen.
Im Folgenden finden Sie den Fragebogen zum Forschungsprojekt, ein Vortragsskript mit den aktuellsten Informationen zur Forschung sowie eine Anleitung für den sogenannten Proteinprovokationstest
(PPT), mit dem herausgefunden werden kann, ob Ihr Hund an der erblich bedingten Cystinurie leidet.
Umfassende Infos und neueste Erkenntnisse vermittelt Ihnen außerdem diese Internetseiten:
https://foerderverein-irish-terrier.de/cystinurie-dr-ulrich-merschbrock-aktualisierung/
https://www.genetics.unibe.ch/forschung/hund___dokumente/cystinurie_beim_irish_terrier_und_kromfohrlaender/index_ger.html
Haben Sie mit Ihrem Hund bereits in der Vergangenheit an dieser Studie teilgenommen? Ein herzliches Dankeschön für Ihren Einsatz, eine erneute Einsendung von Proben ist dann nicht mehr
notwendig.
1. Allgemeine Infos zur Cystinurie
Die Cystinurie ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Aminosäure Cystin im Übermaß über den Urin ausgeschieden wird. Da das Cystin unter den chemischen Bedingungen, die im Urin vorliegen
(saures Millieu), schlecht löslich ist, kommt es bei den erkrankten Tieren zur Bildung von Cystinkristallen, die sich zu mehr oder weniger großen Steinen entwickeln können.
Die Kristalle können im Laufe der Zeit so zahlreich werden, dass sie die ganze Blase ausfüllen. Zudem können sie den Abfluss des Urins über den Harnleiter blockieren, so dass es zu einem
gefährlichen Harnstau kommen kann, der im schlimmsten Fall zu einer tödlichen Ruptur (Riss) der Blase führen kann. Die Steine müssen dann operativ bzw. endoskopisch entfernt werden. Prof. Dr. Urs
Giger und Prof. Dr. Paula Henthorn von der Universität Pennsylvania (USA) haben im Rahmen ihrer Forschungen nachweisen können, dass beim Kromfohrländer eine Cystinurie vom Typ III vorliegt. Bei
diesem Cystinurie-Typ sind nur die unkastrierten erwachsenen Rüden betroffen. Hündinnen erkranken nicht daran.
Von Cystinurie betroffene Rüden haben oft blutigen Urin und zeigen Probleme beim Kot- und
Harnabsatz bis hin zum Unvermögen, überhaupt noch Urin absetzen zu können. Hier sollte auf
jeden Fall eine rasche Vorstellung des Hundes beim Tierarzt erfolgen, um einen gefährlichen
Harnstau zu verhindern und zu klären, ob Prostataprobleme, eine Blasenentzündung, Struvitsteine, die bei jungen Rüden recht häufig vorkommen, oder tatsächlich eine Cystinurie vorliegt.
Sofern tatsächlich eine Cystinurie diagnostiziert wurde, wird die Kastration der entsprechenden Rüden empfohlen. Einige Zeit nach der Kastration bilden die Rüden keinerlei Steine mehr
aus und gelten als klinisch gesund, so dass sie - ggfs. unter Beachtung einer speziellen Fütterung - ein völlig normales Leben führen können. Von einer rein prophylaktischen Kastration
ohne medizinische Indikation raten wir hingegen ab!
Wichtig: Die Sedimentuntersuchung des Urins muss zwingend in einer Tierarztpraxis vorgenommen werden, bei der ein Labor direkt angeschlossen ist, so dass die Untersuchung sofort und
zeitnah vorgenommen werden kann. Die Urinprobe sollte dort bis zum Mittag abgegeben worden sein, damit die Sedimentuntersuchung noch am selben Tag vorgenommen werden kann. Die Urinprobe
selbst sollte vom Halter des Hundes daher logischerweise erst in den Morgenstunden gesammelt werden und nicht schon am Tag vorher.
Die PH-Wert-Bestimmung und die Sedimentbestimmung sind bei den Zuchtrüden von ProKromfohrländer eine Pflichtuntersuchung für die Zuchtzulassung.
Falls Ihr Hund erhöhte Werte aufweist, können Sie einige Maßnahmen ergreifen, damit er keine Steine bildet und es nicht zu einem Verschluss des Harnleiters kommt. Durch eine
entsprechende Fütterung, die insbesondere eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme des Hundes und eine Reduzierung der Methioninzuführung durch geeignetes Futter anstrebt, kann versucht
werden, den Urin des Hundes basisch zu halten, so dass sich keine Kristalle darin bilden können.
Wie oben bereits erwähnt, bilden nicht alle Kromis, bei denen ein erhöhter Cystingehalt des Urins
nachgewiesen wird, tatsächlich auch Steine aus. Offenbar wird deren Entstehung auch noch von
anderen, bislang nicht genau bekannten Faktoren beeinflusst.
In unserem Kromi-Forum gibt es einige Bereiche, in denen Informationen zur Cystinurie eingestellt worden sind und Fragen gestellt werden können. Das Forum ist unter dem Link
http://www.kromfohrlaender-forum.de zu erreichen. Unser Vereinsmitglied Stefanie
Rösch, deren Kontaktadresse oben auf dieser Seite eingestellt ist, hilft ebenfalls gerne weiter.
2. Infos zur Cystinurie-Forschung beim Kromfohrländer
Bei der Cystinurie bestehen hinsichtlich der Vererbungsgänge - ebenso wie bei der erblichen
Fußballenerkrankung (Digitale Hyperkeratose) - Parallelen zu den Irish Terriern. Während für die Digitale Hyperkeratose im Jahr 2014 jedoch ein Gentest auf den Markt gekommen ist, der bei
ProKromfohrländer mittels MyDogDNA bei allen Zuchthunden und Würfen Anwendung findet, wird an einem Gentest für die Cystinurie noch fieberhaft geforscht.
Für die Entwicklung des Hyperkeratose-Gentests waren seinerzeit zahlreiche Blutproben erforderlich und viele von unseren heutigen Vereinsmitgliedern spendeten noch vor der Gründung unseres
Vereins damals Blut von ihren Kromfohrländern, um die Entwicklung dieses Tests voranzutreiben. Die damaligen Blutspenden haben geholfen, dass ein Test entwickelt werden konnte, der heute dazu
beiträgt, dass die erbliche Fußballenerkrankung bei den Kromfohrländern ausgemerzt werden kann.
In Anbetracht dieses Erfolges bei der Digitalen Hyperkeratose ist es das Bestreben aller Kromfohrländervereine, dass auch ein Gentest für die Cystinurie entwickelt werden kann, um auch diese
Erkrankung besser züchterisch bekämpfen zu können. Die Forschungen werden in verschiedenen Laboratorien durchgeführt. In der Schweiz werden die Forschungen an der veterinärmedizinischen
Universität in Bern und in Deutschland durch die Tierärztliche Hochschule in Hannover durchgeführt.
Der Cystinurie-Erbgang scheint bei den Kromfohrländern und Irish Terriern sehr komplex zu sein. Da die Krankheit nach aktuellsten Erkenntnissen offensichtlich schon sehr lange in der Rasse
vorhanden ist, gestalten sich die Forschungen als aufwändig. Es werden daher viele Blutproben benötigt.
Die Erkrankung selber ist androgenabhängig, d.h., es erkranken nur Rüden. Bislang ist bei den Kromfohrländern noch kein einziger Fall einer erkrankten Hündin bekannt geworden, obwohl die
Hündinnen die Cystinurie auch vererben können. Positiv festzuhalten bleibt, dass diese Krankheit relativ gut zu erkennen ist und mittels Kastration der betroffenen Rüden so gut behandelt werden
kann, dass der Rüde einige Zeit nach der Kastration quasi klinisch gesund ist.
Weitere Infos gibt es auf folgender Homepage:
ProKromfohrländer e.V.- Zuchtverein für rau- und glatthaarige Kromfohrländer - Kromfohrländerzucht -
Kromfohrländerzüchter - Kromfohrländerwelpen - Informationen rund um den Kromfohrländer - Kromfohrländer Einkreuzprojekt -
Kromfohrländer x Dänisch Schwedischer Hofhund- Projekthund - Projektkromfohrländer - Kromi - Kromfohrländer